Ein Wochenende, 6 Punkte und ein Mythos, der nicht zur Legende wurde

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Am vergangenen Wochenende mussten sich die Herren des TSV Leuna gleich doppelt beweisen.

Am Samstag ging es auf heimischer Anlage gegen die Bundesligareserve vom Berliner HC. Leuna musste die verletzungsbedingten Ausfälle von Daniel Vakrilov und Christoph Ruttkies im Mittelfeld kompensieren. Die Positionen übernahmen Philip Krömer und Alex Kasperidus. Die Berliner traten mit einer starken Truppe an, gespickt mit Spielern aus der ersten Garde. Davon ließen sich die Leunaer jedoch nicht entmutigen. Engagiert startete man ins Spiel und kam schnell zu ersten Gelegenheiten, die aber ungenutzt blieben. Wie erwartet machten die spielstarken Gäste im weiteren Verlauf des Spiels mächtig Druck, allerdings hielt der Abwehrriegel des TSV. Nachdem Rückkehrer Daniel Schirner im gegnerischen Kreis stark nachsetzte, holte er die erste Ecke für den TSV. Zwar scheiterte Funke beim ersten Schussversuch, konnte den Rebound jedoch auf Reichardt ablegen, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Sichtlich geschockt spielten die Berliner folglich unkonzentrierter und wurden besonders im Umschaltspiel ein wenig träge. Dies wusste Tillmann Graf zu nutzen und schickte Sebastian Zieger auf die Reise, der den Ball auf der rechten Außenbahn behaupten und zu Zeiger weiterleiten konnte. Der Torjäger der Leunaer passte uneigennützig in die Mitte, wo sich das neu entdeckte Stürmertalent Jörn Jördens stark behauptete und sehenswert per “Stecher“ auf 2:0 erhöhte. In der Folge kam der TSV zu weiteren Möglichkeiten nach Kontern, jedoch scheiterte Zeiger aus kurzer Distanz am guten Torhüter der Berliner. Mit einem verdienten 2:0 ging es schließlich in die Pause. Trainer Rehder war mit der Leistung seiner Schützlinge mehr als zufrieden und war gespannt auf Hälfte zwei.

Noch offensiver wurden die Gäste im zweiten Durchgang. Die Abwehr des TSV war oft gefordert, konnte aber bis auf wenige Ausnahmen die Angriffsbemühungen der Hauptstädter entschärfen. Auch Jan Niklas Schmidt konnte mit einigen Paraden glänzen, besonders nach den Strafecken der Berliner. In der Mitte des zweiten Spielabschnitts gelang den Gästen allerdings der Anschlusstreffer, nachdem eine Flanke von keinem der Leunaer Defensivakteure abgefangen werden konnte und schließlich am langen Pfosten vom Stürmer verwertet wurde. Zwei weitere Strafecken auf Seiten des TSV blieben ungenutzt, aber auch der Berliner HC blieb vor dem Tor erfolglos und somit blieb es beim 2:1 für die Leunaer, die ihren dritten Tabellenplatz damit erfolgreich verteidigt haben.

Ein weiterer Hammer wartete am Sonntag. Eines der wohl schwierigsten Auswärtsspiele der Saison beim SV Motor Meerane. Auf, wie erwartet, beinahe unzumutbar zu bespielendem Kunstrasenbedingungen startete man bei für diese Jahreszeit tropischen Temperaturen. Die Leunaer kamen aufgrund der widrigen Bedingungen nur schwer ins Spiel und konnten ihr Passspiel nicht wie gewohnt aufziehen. Aber auch Meerane war das Spiel am Vortag deutlich anzumerken. Die erste Hälfte verlief ohne große Höhepunkte. Lediglich Daniel Schirner hatte eine Riesenchance, verfehlte allerdings den springenden Ball direkt vor dem gegnerischen Gehäuse.

Keiner der Leunaer Akteure konnte sich daran erinnern jemals in Meerane am siegreich vom Platz gegangen zu sein. Dies sollte sich am heutigen Tage ändern. Ambitioniert startete man in Hälfte zwei erarbeitete sich zahlreiche Gelegenheiten, konnte aber keine davon nutzen. Dann folgte die erste Strafecke für den TSV. Der Meeraner Rausläufer konnte den Schuss von Funke blocken, leitete direkt den Konter ein und es folgte der glückliche Führungstreffer für die Hausherren- die “Höchsstrafe“. Das Unheil schien erneut seinen Lauf zu nehmen. Doch Trainer Rehder sagte bereits vor dem Spiel: „ Jungs, lasst den Mythos nicht zur Legende werden!“. Daran setzten die Spieler des TSV nun alles. Man machte nun mächtig Druck, Meerane konnte sich kaum noch befreien. Die zweite Strafecke für den TSV konnte Funke dann endlich fulminant verwerten. Der Ausgleich beflügelte den TSV. Munter spielte man nach vorn und so schlug auch die nächste Strafecke brachial im Meeraner Gehäuse ein. Erneut traf Funke. Der Bann war gebrochen, alles war gelaufen, von wegen. Quasi im direkten Gegenzug gelang Meerane nach einer Flanke per Stecher der 2:2 Ausgleichstreffer. Sichtlich geschockt kam der TSV nicht mehr in seinen Rhythmus und Meerane wurde mutiger. Die Folge waren zahlreiche Gelegenheiten für die Hausherren, darunter auch ein fragwürdiger 7 – Meter, der allerdings sein Ziel verfehlte. Zwei Minuten vor Spielende, leitete Graf mit einem Schlenzer einen Angriff ein, Zeiger empfing den Ball an der rechten Eckfahne. Endlich die Erlösung: der Torjäger dribbelte in die Mitte, täuschte einen Pass an und lupfte den Ball über die Schulter des spekulierenden Torhüters sensationell und clever hoch ins lange Eck. Alle Dämme brachen als es dann wenige Augenblicke später vollbracht war, Leuna entführt die 3 Zähler aus Meerane und reiht sich mit nunmehr 21 Punkten hinter dem Mariendorfer HC auf Rang zwei ein. Ein beachtlicher Erfolg der Lust auf mehr macht. Am kommenden Sonntag geht es zuhause gegen den TC BW Berlin II. Wir hoffen auf lautstarke Unterstützung!